Forschungspreis der OvGU für Frau Professorin Dr. Alexandra Carpentier

„Für mich ist es immer wieder aufs Neue ein Paradoxon, dass wir so viel über den Zufall sagen können, denn obwohl der Zufall zufällig ist, können wir trotzdem etwas aussagen, was mit hoher Wahrscheinlichkeit stimmen wird", sagt Professorin Dr. Alexandra Carpentier über ihre Arbeit. Sie forscht an der Schnittstelle von mathematischer Statistik und maschinellem Lernen. Seit drei Jahren hier in Magdeburg am Institut für Mathematische Stochastik.

Daten sind die Grundlage ihrer Forschung. Wie viele Daten braucht es, um statistische Methoden oder Algorithmen der Künstlichen Intelligenz anwenden zu können? Von welcher Qualität müssen die Daten sein? In immer mehr Bereichen wie der Medizin, der Mobilität oder im Online-Handel fallen immer mehr Daten an und werden auf deren Basis wichtige Entscheidungen computergestützt von Künstlicher Intelligenz getroffen. Doch wie können exakt die Daten - auch aus großen Datenmengen -herausgefiltert werden, die dann jeweils für ein Empfehlungssystem gebraucht werden? Dabei ist es wichtig, die Fehlerquote so genau wie möglich zu kennen, um das Risiko einschätzen und die Künstliche Intelligenz (KI) sicherer machen zu können. Das trifft besonders auf sogenannte sequenzielle Entscheidungen zu, also Entscheidungen, die fortlaufend getroffen werden und jeweils auf dem Ergebnis der vorangegangenen basieren. Mit ihren Methoden prüft die Wissenschaftlerin, ob die verwendeten Algorithmen stabil sind und sich für das, was die Künstliche Intelligenz erlernen soll, eignen. Letztlich können damit Verfahren des maschinellen Lernens optimiert werden, so dass sich die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine eines Tages noch besser aufeinander abstimmen lässt.

Mathematik sei nichts für Ungeduldige, sagt die gebürtige Französin. An ihrer Arbeit liebe sie am meisten das Verstehen eines Problems und die akribische Suche nach der Lösung. Und das im Team, in dem über Ideen und Forschungsansätze, mögliche Lösungswege und Schwierigkeiten diskutiert wird. ,,Denn nur die Arbeit im Team, am Institut und an der Fakultät, aber auch die zahlreichen Kooperationen mit externen Partnern machten es möglich, dass ich den Otto-von-Guericke-Forschungspreis entgegennehmen konnte."

 

uni:report Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Wintersemester 2020/21

Letzte Änderung: 12.04.2021 - Ansprechpartner: Webmaster